Denn das Gute liegt so nah! Neben Zitronen- und Blutorangen enthalten unsere Vivi Sodas auch Ingwer. Und dieser kommt praktisch von unseren Nachbarn – wir beziehen ihn vom Familienunternehmen und Bio-Bauernhof Müller aus Steinmaur*.
Zwischen saftig grünen Wiesen, prachtvollen Sonnenblumenfeldern und riesigen Traktoren empfängt uns an einem sonnigen Herbsttag der Mann der Stunde: Samuel Müller, Leiter des Bio-Bauernhofs Müller in Steinmaur, Zürich. Sein Vater, Stefan Müller, hat den Hof vor rund 50 Jahren von der Viehhaltung vollständig auf Gemüseanbau umgestellt. Das erklärt auch gleich, weshalb wir bei unserem Besuch hauptsächlich auf weite Felder und grosse Gewächshäuser stossen.
Seit 1995 ist der Hof der Müllers ein reiner Biobetrieb, worauf sie mächtig stolz sind. Ihr Grundsatz: Qualität statt Quantität. Bio-Anbau braucht nämlich Zeit, da unter anderem auf die natürliche Reifung aller Arten gesetzt wird.
Anbau und Ernte
Vor acht Jahren starteten die Müllers mit dem Anbau von Ingwer – gerade als der Hype Einzug in Europa hielt. Die Müllers gehören gewissermassen zu den Pionieren in der Schweiz. Dazu führte sie eine schöne Familiengeschichte: Samuel Müllers Schwester heiratete in Portland, weshalb die ganze Familie in die USA reiste. Auf einem Markt in Portland entdeckte Vater Stefan Müller zum ersten Mal frischen Ingwer. Fasziniert vom Gewächs wollte er dieses unbedingt in die Schweiz bringen. Heute baut Samuel Müller auf dem Bio-Bauernhof zwei Sorten an: Peruanischer und Chinesischer Ingwer. Er zeigt uns auch gleich die Gewächshäuser, in welchen der Ingwer für unsere Vivi Sodas wächst.
Ingwer ist ein Halbschattengewächs, das warme Temperaturen braucht und nicht zu viel Sonne verträgt. Daher sind die Gewächshäuser schattiert. Der Anbau erfolgt im April, die Ernte von September bis Dezember, abhängig von den Wetterbedingungen. Samuel Müller erklärt uns, dass die heissen und trockenen Temperaturen dieses Jahr zu einer bescheideneren Ernte geführt haben wie im Jahr davor. Ingwer ist zudem sehr anfällig für Schädlinge, wodurch Fingerspitzengefühl gefragt ist. Da für den Bio-Anbau anstelle von synthetischem ausschliesslich organischer Dünger verwendet wird, ist die Schädlingsbekämpfung eine Herausforderung. “Bei der Bio-Produktion muss man eben damit rechnen, dass nicht immer alles perfekt ist”, so Samuel Müller.
Für unsere Vivi Sodas wird der Chinesische Ingwer verwendet. Dieser zeichnet sich durch eine angenehme Schärfe aus und fällt sichtlich grösser aus als der Peruanische. Samuel Müller gräbt uns extra einen Knollen aus, damit wir uns vom Geschmack überzeugen können. Und wir können bestätigen: er ist ordentlich scharf! Nice to know: Beim Ingwer-Anbau wird alles bis auf den Stil verwendet und damit Zero Waste produziert. Der Stil wird kompostiert – ein schöner Kreislauf. Sogar der Presskuchen (verbleibende Feststoffe/Reststoffe von der Presse) findet für Ginger Beer Verwendung.
Selektion und Verarbeitung
Ingwer sollte geerntet werden, bevor sich die Blätter gelb verfärben. Je jünger er geerntet wird, desto saftiger und milder ist er. Faule und unbrauchbare Knollen werden ausgelesen, die Stängel abgeschnitten. Die Guten kommen in grüne Harassen, werden gewaschen und abgerüstet. Ganz nach dem Motto: Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.
Anschliessend macht sich der Ingwer auf die Reise in die Mosterei Brunner. Dort wird er zerkleinert und gepresst. Der Direktsaft wird in Beutel abgefüllt und pasteurisiert, da das Ingwerkonzentrat aufgrund des niedrigen Zuckergehalts nur eine kurze Haltbarkeit aufweist und eine kühle Lagerung voraussetzt.
Letzter Schritt: Das Ingwerkonzentrat kommt zu uns in die Vivi Manufaktur in Eglisau, wir mischen es mit dem Fruchtsaftkonzentrat von Zitrone oder Blutorange und etwas Rohrzucker: Die Sodas mit dem frischen Bio-Ingwer aus Steinmaur sind bereit für den Verkauf!
Hier gehts zu unserem Blogbeitrag über unsere Zitronen und Orangen aus Sizilien:
*VI-SOURCE, sogenannte Sourcing-Trips, gehören zu unserer Firmenphilosophie. Dabei besuchen wir unsere Lieferant*innen von nah und fern. Dieses Mal mussten wir nicht weit reisen – um genau zu sein nur eine halbe Stunde Autofahrt von Zürich nach Steinmaur.